Munich Dental Clinic in Pattaya

Seit längerer Zeit habe ich Probleme mit meinem Gebiss (unten rechts keine Zähne, oben Teilprothese, Zähne wackeln usw.), und das Essen bereitet mir Mühe. Aus Kostengründen schob ich die Sanierung jedoch immer wieder hinaus.

Auf Empfehlung suchte ich eine Zahnarztklinik in Waldshut auf, wo mir für oben und unten eine Teleskop-Prothese empfohlen wurde, zum Preis von je rund 5’000 Euro. Aus verschiedenen Gründen verzichtete ich jedoch darauf, die Sanierung in dieser Klinik machen zu lassen.

Ich erinnerte mich an ein Inserat in der deutschsprachigen Zeitung „Der Farang“ aus Pattaya, in welchem ein Dr. Ramin „Munich Dental Clinic“ mit Thai-Preisen, deutscher Qualität und Garantie in Deutschland“ wirbt. Da ich ohnehin wieder nach Thailand flog, entschied ich mich, Dr. Ramin ein E-Mail zu senden und mich nach dem Preis einer Teleskop-Prothese zu erkundigen. Wer Thailand kennt, kann nachvollziehen, dass ich nicht wirklich daran glaubte, eine Antwort zu erhalten. Aber nach 3 Tagen erhielt ich tatsächlich den Preis: je rund 80’000 THB. Zum Kurs von 35.00 gerechnet sind dies 2’286 Franken.

Im Gegensatz zu normalen Ärzten und Zahnärzten in Thailand, wo man einfach vorbeischaut, muss man sich bei der „Munich Dental Clinic“ vorher anmelden (Tel. 038 426 809). Ich entschied mich jedoch, selber vorbeizugehen und einen Termin zu vereinbaren.

Die Klinik befindet sich beim Big C in Südpattaya, Ecke South Pattaya Road/Sukhumvit (die genaue Lage ist auf der Website www.travel-dental.com ersichtlich). Von Naklua, wo wir wohnen, sind es doch mehrere Kilometer bis zur Klinik, und wir mieteten deshalb für 300 THB ein Baht-Taxi. Die Klinik war sehr leicht zu finden. Am Empfang erkundigte sich ein deutsch sprechender Herr nach meinen Wünschen und ob ich zu Dr. Ramin selber möchte oder zu einem Thai-Kollegen. Ich legte mich für Dr. Ramin fest und erhielt umgehend einen Termin für Freitag 25. November, 10.30 Uhr.

Die Praxis macht einen gepflegten sauberen Eindruck und meine bisherigen Erfahrungen sind absolut positiv. Ich bin gespannt, wie es weitergeht und werde auf meiner Website gerne darüber berichten.

Heute 25.11.2016 Punkt 10.30 Uhr (keine Wartezeit) war ich nun bei Dr. Ramin zur Abklärung. Zuerst wurde ein Röntgenbild gemacht und anschließend das weitere Vorgehen besprochen. Oben müssen 2 Zähne, unten 3 Zähne gezogen werden. Die Teleskop-Prothesen werden oben an 5 Zähnen und unten an 6 Zähnen verankert. Der (schriftliche) Kostenvoranschlag beträgt total  267’500 THB, zum Kurs von 35.00 also 7’643 Franken (50% sind zu Beginn der Behandlung zu entrichten, 50% am Schluss).

Dies ist zwar mehr als die ursprünglich gerechneten 4’572 Franken. Dafür sind die Prothesen nicht an nur je 2 Zähnen sondern an deren 5 bzw. 6 verankert. Die Prothesen werden entsprechend besser haften. Den ersten Termin habe ich nun am 2. Dezember um 10 Uhr, und bis Weihnachten sollte die Behandlung abgeschlossen sein. 

Für das Röntgenbild musste ich übrigens 1’000 THB bezahlen (29 Franken). In Waldshut bezahlte ich 84.70 Franken. 

Am 2. Dezember kurz vor 10 Uhr erschien ich in der Klinik und leistete als erstes die Anzahlung, in bar (es ist möglich, mit Kreditkarte zu bezahlen, aber dafür wird eine Gebühr von 4% verlangt).

Auf dem Anmeldeformular hatte ich erwähnt, dass ich regelmäßig Aspirin Cardio zu mir nehmen muss. Man hatte es aber unterlassen mir mitzuteilen, dass ich das Medikament vor Behandlungsbeginn absetzen muss. Herr Dr. Ramin entschied sich deshalb, mir vorerst nur einen Stockzahn zu ziehen und die Blutung zu beobachten.

Ich erhielt mehrere Spritzen, welche, wie mir Dr. Ramin mitteilte, auch Adrenalin enthielten (die Spritzen wirken damit länger) und Herzklopfen verursachen. Tatsächlich hatte ich ein starkes Herzklopfen und meine Hände zitterten so stark, dass ich kaum mehr das Wasserglas zum Mund führen konnte. Glücklicherweise ebbte die Reaktion nach ein paar Minuten ab.

Nach dem Ziehen des ersten Zahnes zeigte es sich, dass die Blutung zu stark war, um an diesem Tag alle erforderlichen Zähne zu ziehen. Also wurde damit begonnen, die Zähne, welche zur Verankerung der Prothese dienen, abzuschleifen. Dabei wird zur Kühlung sehr viel Wasser verwendet, und die Zahnnerven werden nicht gereizt.

Anschließend wurde oben ein weiterer Zahn gezogen (Blutung weit weniger stark als beim ersten Zahn) und zum Schluss wurden provisorische Prothesen angefertigt und eingepasst . Die ganze Behandlung dauerte rund zweieinhalb Stunden. Die provisorischen Prothesen halten sehr gut, und bereits am Abend konnte ich problemlos essen. Auch Zahnschmerzen sind bis jetzt, 24 Stunden nach der Behandlung, keine aufgetreten.

Für das Ziehen der restlichen drei Zähne habe ich nun für Donnerstag 8. Dezember 12 Uhr einen Termin erhalten. Bis dahin darf ich kein Aspirin Cardio einnehmen.             

Am 8. Dezember traf ich eine halbe Stunde zu früh in der Praxis. Ich wurde gebeten ein paar Minuten zu warten, und die Wartezeit dauerte tatsächlich nur 2 – 3 Minuten.

Im Behandlungsraum verabreichte mir Dr. Ramin ein paar Spritzen. Nach ein paar Minuten begannen diese zu wirken, und die drei Zähne konnten zügig und schmerzlos gezogen werden. Aspirin Cardio hatte ich vor 4 Tagen abgesetzt, und die Blutung war entsprechend weniger stark. Um 11.45 Uhr konnte ich die Klinik bereits verlassen, mit einem Termin für den 19. Dezember für die Anpassung der Prothesen.

Bisher absolut professionelle und effiziente Arbeit!  

Anruf 16. Dezember: wegen einer technischen Störung muss der Termin auf den 22. Dezember 14 Uhr verschoben werden.

Anruf 22. Dezember 11.30 Uhr: Stromausfall beim Zahnarzt. Termin muss auf Samstag 24. Dezember 10 Uhr verschoben werden. 

Am 24. Dezember klappte es schließlich. Die provisorischen Prothesen wurden herausgenommen und die neuen endgültigen Prothesen anprobiert (wie mir Dr. Ramin erklärte Zähne noch auf Wachs, damit sie bei Bedarf leichter verschoben werden können).

Die Zähne waren jedoch perfekt ausgerichtet, und eine Korrektur war nicht erforderlich. Nun musste der Wachs entfernt und durch härteres Material ersetzt werden. Also wurde wieder das Provisorium eingesetzt und für den nächsten Tag ein neuer Termin vereinbart. Am 24. Dezember bezahlte ich übrigens die restliche Summe von 127’500 THB, wobei der endgültige Preis genau dem Kostenvoranschlag entsprach!

Leider war beim Herausnehmen der oberen provisorischen Prothese ein kleiner Riss entstanden, mit dem Resultat, dass sie am gleichen Tag beim Essen in einem Restaurant entzwei brach. Ich konnte sie zwar notdürftig wieder einsetzen, wagte mich aber nicht, bis Montag etwas anderes als Suppe zu essen.

Am Montag 26. Dezember erhielt ich schließlich die endgültigen Prothesen, wobei gleichzeitig die Zahnkronen geklebt wurden. Bei dieser Gelegenheit stellte Dr. Ramin fest, dass sich der Knochen infolge des Zähneziehens an zwei Stellen bereits leicht zurückgebildet hatte und die Prothesen unterfüttert werden müssen.

Am 27. Dezember musste ich nochmals antreten, wobei geprüft wurde ob die geklebten Zahnkronen richtig halten und der restliche Kleber entfernt wurde. Gleichzeitig wurde mir gezeigt, wie ich die Zähne herausnehmen, putzen und wieder einsetzen kann. Beim ersten Mal war das Herausnehmen wegen des restlichen Klebers recht schwierig, aber jetzt geht es problemlos.

Mit dem Resultat bin ich sehr zufrieden. Zahnprothesen bedürfen zwar der Gewöhnung, sind sie doch ein Fremdkörper im Mund, und es dauert auch einige Zeit bis man das Essen wieder genießen kann.

Für den 11. Januar 2017 habe ich nun einen letzten Termin für die erforderlichen Unterfütterungen und das Beheben von kleineren „Störfaktoren“ (die Zunge ist sehr empfindlich, und selbst Kleinigkeiten werden als störend empfunden!)

Am 11. Januar überprüfte Dr. Ramin, wie viel unterfüttert werden muss, und ich gab die von mir gewünschten kleineren Anpassungen bekannt.  Bereits um 17 Uhr war die Arbeit fertig, und ich durfte die Prothesen wieder abholen. Eine Kleinigkeit, welche mich noch störte, wurde vom Zahntechniker sofort korrigiert. Mit dem Resultat bin ich zufrieden, und ich fühle mich mit der Prothese grundsätzlich wohl.

Einen Tag später stellte ich beim Essen jedoch fest, dass die untere Prothese auf der linken Seite wohl einige Millimeter zu kurz ist, was dazu führt, dass ich links weniger gut kauen kann. Ich werde einige Tage zuwarten und dann allenfalls noch einmal beim Zahnarzt vorsprechen.

Die Welt des Pralinémoudis